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Forschungssatellit Odin

Vom Kosmodrom Swobodny in Sibirien startete am 20.02.2001 eine Start-1 Rakete mit dem schwedischen Forschungssatelliten Odin. Dieser vereinte zwei Missionen, nämlich astronomische Forschungen im Submillimeterbereich und aeronomische Untersuchungen im Radiowellenbereich. Dazu verfügte Odin über ein 1,1 m Radio-​Teleskop, das sowohl von den Astronomen als auch von den Klimatologen benutzt werden konnte. Die Besonderheit des SMR (Sub-​Millimetre Radiometer) Instruments war der Frequenzbereich, in dem es operierte. Hier waren bisher erst wenige Forschungen vorgenommen worden. Die Untersuchungen von Wasser– und Sauerstoff im interstellaren Medium ermöglichten u.a. Einblicke in die Sternentstehung und die Frühgeschichte des Sonnensystems. Zweites Instrument von Odin war OSIRIS (Optical Spectrograph and IR Imaging System), ein Spektrograph für ausschließlich erdbezogene Untersuchungen. Da der kleine Odin Satellit praktisch zwei unabhängige Missionen in sich vereinte, mußten sich die beiden Forschergruppen ihre Beobachtungszeit teilen. Dennoch war das Interesse groß und neben schwedischen Wissenschaftlern beteiligten sich auch Kollegen aus Kanada, Finnland und Frankreich an der Mission. Diese war ursprünglich auf zwei Jahre angelegt, wurde aber seither immer wieder verlängert. Aufgrund der großen Bedeutung seiner Messungen für das Verständnis klimarelevanter Vorgänge in der Atmosphäre konzentrierten sich seine Forschungen seit dem Jahr 2007 ausschließlich auf diesen Teil seiner Mission. Auch nach sensationellen neunzehn Jahren lieferte Odin dabei wertvolle Daten.