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Start der Sojus-U mit Progress M1-5

Das Ende der Raumstation Mir rückte mit dem Start des Progress M1-​5  Frachtraumschiffs in greifbare Nähe. Obwohl immer noch zahlreiche Befürworter für einen Erhalt der altgedienten Raumstation kämpften, gab es doch keine realistische Chance für einen weiteren Unterhalt. Nachdem der Aufbau der ISS begonnen und die NASA ihre Shuttle Flüge zur Mir eingestellt hatte, standen weder ausreichend finanzielle Mittel noch die logistischen Möglichkeiten für einen weiteren Betrieb bereit. Auch die angestrebten Touristenflüge zur Mir konnten die benötigten Summen nicht einbringen. Daher war das Ende der Mir beschlossen worden und sollte planmäßig eingeleitet werden, solange der Orbitalkomplex noch kontrolliert werden konnte. Ziel war es, mit einem speziell modifizierten Tankraumschiff soviel Treibstoff zur Mir zu bringen, daß dieser für ein sicheres De-​Orbit Manöver reichen würde. Wie kritisch mittlerweile der Zustand der Mir war, zeigte sich am 26.12.2000, als der vorübergehende Zusammenbruch der Energieversorgung die Mir einmal mehr außer Kontrolle geraten ließ. Immerhin griffen aber die vorbereiteten Notfallmaßnahmen. Schließlich war die Situation wieder stabilisiert und die Sojus-​U 11A511U Rakete konnte am 24.01.2001 um 04:29 UTC von Baikonur abheben — sechs Tage nach dem ursprünglich geplanten Termin. Für die Annäherung der Progress an die Mir hatten die Missionsplaner wieder eine besonders treibstoffsparende Bahn berechnet. Daher vergingen bis zum Rendezvous mit der Mir auch drei Tage. Am 27.01.2001 um 05:34 UTC koppelte die Progress M1-​5  dann am „Kvant“ Modul an. Mit seinen 2.677 kg Treibstoff lieferte der Tanker etwa das 2½-​fache der üblichen Menge.