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der letzte Sojus-U Start von Plesetsk

Seit sich das russische nicht-​kommerzielle Raumfahrtprogramm auf einem, wenn auch niedrigen, Niveau stabilisiert hatte, zählte der eine jährliche Start eines Fotoaufklärungssatelliten zur Routine. Am 17.05.2012 hob also wieder einmal eine Sojus-​U 11A511U Rakete in militärischem Auftrag vom Kosmodrom Plesetsk ab und setzte einige Minuten später ihre als Kosmos 2480 bezeichnete Nutzlast auf einer erdnahen Bahn ab. Auch wenn offizielle Angaben zu der Mission knapp waren, handelte es sich doch erkennbar um einen Satelliten der Jantar-​4K2 M Baureihe (Codename Kobalt-​M, Erzeugnisnummer vermutlich 11F695M). Die typische Mission eines solchen Satelliten dauerte drei bis vier Monate, während der Teile des Filmmaterials mit kleinen Landekapseln zur Erde zurückgeführt werden konnten, wogegen der Hauptteil mit dem Kamerasystem zum Ende des Fluges zurückkehrte. Tatsächlich wurden diesmal die Rückehr der zentralen OSA Sektion und der Wiedereintritt der Überreste von Kosmos 2480 in die Atmosphäre am 24.09.2012 registriert.
Unerwartet gab das Militär im Anschluß an den Start bekannt, daß dieser 435. Start einer Sojus-​U Rakete der letzte von Plesetsk gewesen sei. Zukünftig wolle man sich auf die Angara Rakete konzentrieren, verlautete in einer Presseerklärung. Tatsächlich würde aber zunächst eher die bereits eingeführte Sojus-​2  die Lücke füllen müssen. Und wie sich zeigen sollte, stand auch zehn Jahre später die Angara noch immer nicht im regulären Einsatz.