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April 1990 

Willkommen in der Raumfahrtchronik, dem Herzstück von Olafs Raumfahrtkalender. Für den gewählten Zeitraum finden sich sich hier aktuell 15 Einträge (von 7835), chronologisch sortiert.

03.04.1990

03.04.1990

Erfolgreich verlief der zweite Start der israelischen Trägerrakete Shavit am 03.04.1990. Sie beförderte von der Militärbasis Palmachim aus den Experimentalsatelliten Ofeq 2 auf eine niedrige Umlaufbahn. Der Start erfolgte dabei in Richtung Mittelmeer, um Befürchtungen in den arabischen Nachbarländern vorzubeugen, Israel habe eine Nuklearrakete gestartet. Aus der Startrichtung ergab sich jedoch eine deutlich retrograde Umlaufbahn und einen hohen Energiebedarf. Der Satellit diente nach offiziellen Angaben Kommunikationsexperimenten. Presseberichte sprachen jedoch auch von einer Funktion im Be Mehr…


03.04.1990

03.04.1990

Die Sowjetunion unternahm am 03.04.1990 von Plesetsk einen Startversuch mit einer Sojus-​U 11A511U Rakete. Sie sollte einen Fotoaufklärungssatelliten des Typs Jantar-​4K2  (Erzeugnis 11F695 „Kobalt“) auf seine Bahn bringen. Doch nach 358 s Flug erkannte das Kontrollsystem der dritten Raketenstufe eine nicht korrigierbare Abweichung und löste die Havarieabschaltung der Triebwerke aus. Ein Fertigungsmangel in einem Referenzkreisel hatte die Rakete auf die falsche Bahn gelenkt.

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05.04.1990

05.04.1990

Ende der 1980er Jahre griff das US Unternehmen Orbital Science Corporation eine Idee wieder auf, die bereits in der Frühzeit der Raumfahrt, allerdings erfolglos, verfolgt worden war: den Start eines Satelliten mittels einer flugzeuggestützten Rakete. OSC entwickelte hierzu die Pegasus Rakete, die unter der Tragfläche einer NASA B-​52  auf etwa 12.000 m befördert und ausgeklinkt wurde, um nach 5 s freiem Fall das erste von drei Feststofftriebwerken zu zünden. Nach einer langen Reihe von Startverschiebungen und zahlreichen Trainingsflügen startete die Mehr…


06.04.1990

06.04.1990

Die Kosmos Satelliten Kosmos 2064, Kosmos 2065, Kosmos 2066, Kosmos 2067, Kosmos 2068, Kosmos 2069, Kosmos 2070 und Kosmos 2071 erreichten am 06.04.1990 mit einer Kosmos-​3M 11K65M Rakete von Plesetsk ihre Umlaufbahnen. Alle acht (Block 55 L) Satelliten waren vom Typ Strela-​1 M und dienten der militärischen Kommunikation. Das gesamte „Strela“ System wurde wohl von der Auslandsabteilung des sowjetischen Geheimdiensts KGB betrieben, die darüber den Kontakt zu ihren Spionen aber auch Botschaften im Ausland hielt.

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07.04.1990

07.04.1990

Der erste rein kommerzielle Start einer chinesischen Trägerrakete erfolgte am 07.04.1990 von Xichang. Eine CZ-​3 Rakete beförderte im Auftrag der in Hongkong (damals noch britische Kronkolonie) ansässigen Asia Satellite Telecommunications Co. einen Satelliten des Typs Hughes HS-​376  auf eine geostationäre Bahn. Die Gesellschaft hatte den Satelliten „gebraucht“ erworben. Denn der spätere Asiasat 1 war 1984 unter dem Namen Westar 6 bereits im All gewesen. Wegen technischer Probleme strandete der Satellit jedoch auf einer niedrigen Umlaufbahn. Neun Monate später wurde Mehr…


11.04.1990

11.04.1990

Eine Atlas-​E mit aufgesetzter Altair-​3 A Feststoffoberstufe brachte am 11.04.1990 von der Vandenberg AFB drei kleine militärische Nutzlasten auf ihre polaren Umlaufbahnen. Die unbenannten Satelliten (vermutlich USA 56, USA 57 und USA 58) trugen die Experimente POGS & SSR, TEX und SCE. Außerdem gelangte noch ein Experiment mit dem Namen PDD auf eine Umlaufbahn, wurde aber wohl planmäßig nicht von der Altair-​Stufe abgetrennt. Das PDD war mit dem Ziel entwickelt worden, zwei Nutzlasten synchron ausstoßen zu können. Die Abkürzung stand fü Mehr…


11.04.1990

11.04.1990

Mikrogravitationsexperimenten diente der am 11.04.1990 mit einer Sojus-​U 11A511U von Plesetsk gestartete Satellit Foton 3 (nach anderen Quellen aufgrund seiner Seriennummer auch als Foton 6 bezeichnet). An Bord befanden sich sowjetische und französische materialwissenschaftliche Experimente, so die Anlage CROCODILE (Croissance de Cristaux Organiques par Diffusion Liquide dans l’Espace) der französischen Raumfahrtagentur CNES, die auf kommerzieller Basis befördert wurde. Mit ihr wurden Versuche zur Züchtung organischer Kristalle unternommen. Nach knapp sechzehn Tagen landeten die Experimente Mehr…


13.04.1990

13.04.1990

Einen hochmodernen Fotoaufklärungssatelliten der fünften Generation startete die Sowjetunion am 13.04.1990 unter dem Namen Kosmos 2072 vom Kosmodrom Baikonur. Die Sojus-​U 11A511U Rakete brachte den Satelliten (Erzeugnis 17F117 — Codename „Neman“) auf eine Umlaufbahn im 250 km Höhenbereich. Während der durchschnittlichen aktiven Lebensdauer von sechs bis acht (später auch zwölf) Monaten führten derartige Satelliten regelmäßig zwei– bis dreimal im Monat Bahnmanöver durch. Die Satelliten verfügten über keine konventionelle Kameraausrüstung, stattdessen wurden die Aufnahmen mit opto-​elektronisc Mehr…


13.04.1990

13.04.1990

Wenige Tage nach dem ehemaligen Westar VI, der als AsiaSat 1 ein zweites Mal gestartet worden war, erreichte mit Palapa-​B2R der zweite jener Satelliten seine Bahn, die 1984 vom Versagen ihrer Kickstufen betroffen waren. Im Februar 1984 war der Satellit als Palapa-​B2  bei der Mission „Challenger“ F-​5  ausgesetzt und im November 1984 bei der Mission „Discovery“ F-​1  zur Erde zurückgeholt worden. Von der Versicherungssumme hatte der Satelliteneigner PT Telkom (Perumtel) einen Ersatzsatelliten Mehr…


17.04.1990

17.04.1990

Im Auftrag des Militärs startete am 17.04.1990 von Plesetsk eine Sojus-​U 11A511U Rakete mit dem Satelliten Kosmos 2073. Dieser Satellit vom Typ Zenit-​8  (Codename „Oblik“, Erzeugnis 17F116) lieferte u.a. geodätische und kartografische Informationen und ähnelte sehr stark dem zivilen Modell Resurs-​T. Nach elf Tagen, einer vergleichsweise kurzen Mission, kehrte die Kamerasektion von Kosmos 2073 mit dem Filmmaterial und den Sensordaten zur Erde zurück.

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20.04.1990

20.04.1990

Im Rahmen der fortlaufenden Erneuerung des sowjetischen Zyklon-​B Navigationssatellitensystems startete die Sowjetunion am 20.04.1990 mit einer Kosmos-​3M 11K65M Rakete von Plesetsk den Satelliten Kosmos 2074. Wenig später nahm der Parus (Erzeugnis 11F627) Satellit seine Arbeit auf Ebene 2 des Systems auf. Er lieferte sowjetischen Marineeinheiten sowohl Navigationsinformationen nach dem Doppler-​Verfahren als auch eine store-​dump Kommunikationsmöglichkeit.

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24.04.1990

24.04.1990

Eine der wichtigsten Missionen des US Space Shuttle Programms war von Anbeginn an der Transport des Weltraumteleskops HST („Hubble“). Die Entwicklung dieses großen erdumkreisenden Teleskops war im Oktober 1977 endgültig beschlossen worden und man plante den Start damals für den Herbst 1983. Technische Probleme, Budgetkürzungen und Umstellungen innerhalb des Programms verzögerten den Start immer wieder. Schließlich stand aber die Mission STS-​61 J für den Oktober 1986 fest, als im Januar desselben Jahres die Explosion der Raumfähre „Challenger“ alle Planungen zunicht Mehr…


25.04.1990

25.04.1990

Einen Satelliten zur Kalibrierung ihrer Weltraumüberwachungsradars startete die Sowjetunion am 25.04.1990 mit einer Kosmos-​3M 11K65M Rakete vom Kosmodrom Plesetsk. Kosmos 2075 war vom Typ Taifun-​2 A. Diese Satelliten stießen in der Umlaufbahn eine Vielzahl kleiner Subsatelliten aus, deren Aufgabe es war, den Operatoren sowjetischer Radarstationen anfliegende Mehrfachsprengköpfe von Atomraketen zu simulieren. Im Fall von Kosmos 2075 beobachtete das US Raketenfrühwarnsystem NORAD den Ausstoß von 13 „Romb“ Subsatelliten. Typisch für dieses Modell waren eigentlich 24 Su Mehr…


26.04.1990

26.04.1990

Molnija-​1 77, ein Kommunikationssatellit der speziell für die militärische Datenübertragung optimierten Molnija-​1 T Baureihe, wurde am 26.04.1990 mit einer Molnija-​M 8K78M mit Block-​ML Bugsierstufe vom Kosmodrom Plesetsk gestartet. Wie die ursprünglichen Molnija-​1  Modelle operierten auch die Molnija-​1 T auf den typischen hochelliptischen Bahnen mit zwölf Stunden Umlaufzeit, verfügten aber über Wanderfeldröhren mit höherer Standzeit und wohl auch Sendeleistung. Die Bandbreite der Anwendu Mehr…


28.04.1990

28.04.1990

Einen Frühwarnsatelliten des Typs „Oko“ startete die Sowjetunion am 28.04.1990 unter der Bezeichnung Kosmos 2076 vom nordrussischen Plesetsk. Eine vierstufige Molnija-​M 8K78M mit Block-​2BL brachte ihn auf die geplante semisynchrone Umlaufbahn, wobei Kosmos 2076 eine Position in Bahnebene 1 des Systems einnahm. Mindestens bis Ende Oktober 1992 stand er dort im Einsatz.

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